Wenn für gewerbliche Auszubildende die Prüfungen anstehen, ist die richtige Vorbereitung das A und O: Wie wir sie dabei am besten unterstützen und wie die Vorbereitung “in den eigenen vier Wänden” aussieht…
Donnerstagnachmittag. Tatort Azubiwerkstatt @MAUSS. Veronika beugt sich konzentriert über ihr Werkstück aus Holz, misst nach, zeichnet etwas ein. Nebenan ist Ali an einer weißen Wand beschäftigt, die eigentlich gar nicht mehr so weiß ist. Für unsere beiden Azubis stehen in der kommenden Woche Prüfungen an. Ali wird seine Zwischenprüfung ablegen, während für Veronika bereits ihre Gesellenprüfung ansteht. Eine gute Vorbereitung steht deshalb für beide derzeit an oberster Stelle.
Beton in Serie
„Ich erstelle eine Schalung, in die später Beton gegossen werden soll, um daraus identische Betonteile bzw. Fertigteile herzustellen”, erklärt Veronika, unsere auszubildende Beton- und Stahlbetonbauerin. Die Schalung funktioniert also wie eine Art Negativform. Allerdings kommt die Technik der systemlosen Schalung laut Veronika heutzutage nur noch selten zum Einsatz: „Auf der Baustelle arbeiten wir meistens mit Systemschalung. Aber in der Prüfung geht es eben noch um echte alte Handwerkskunst!” Bevor sie jedoch mit der Konstruktion beginnt, ist eine gute Strategie nötig. „Ich mache mir vorab einen Plan,” so die Auszubildende. „Welches Material benötige ich, wie viel davon, wann führe ich welchen Schritt aus?” Es geht um Präzision, Effizienz und auch um Schnelligkeit.
Veronikas Ziel ist es, die jeweilige Technik praktisch im Schlaf zu beherrschen. „In der Prüfung habe ich etwa 5-6 Stunden für das Werkstück Zeit. Da kann ich nicht lange über die Vorgehensweise nachdenken.” Die verschiedenen Techniken der Herstellung übt sie in der Prüfungsvorbereitung deshalb gleich mehrfach: In der Prüfung soll jeder Schritt sitzen.
Ins Auge gefasst
Währenddessen verleiht Ali, unser auszubildender Maler & Lackierer, seinem Projekt Kontur und Farbe. Seine Aufgabenstellung: Eine Malerei für die Räumlichkeiten eines Optikers. Dafür braucht unser Azubi eine ruhige Hand und ein gutes Auge – im wahrsten Sinne des Wortes. Alis Entwurf zeigt nämlich eine optische Täuschung, inspiriert von einem menschlichen Auge.
„Zu Beginn habe ich die Trockenbauwand erstellt,” erzählt unser Maler-Azubi. „Danach habe ich eine Skizze angefertigt und die dann auf die große Leinwand übertragen.” Dabei arbeitet Ali mit Wasserwaage und Stift, zeichnet die Fixpunkte ein und dann erst kommt die Farbe ins Spiel. „Bei meinem Job geht es nicht nur um die Malertechnik,” so unser Azubi. „Der größte Teil ist die Farbgebung beziehungsweise die Farbharmonie. Klar soll die Farbe gut decken, aber am Ende muss es vor allem stimmig sein. Die Farbe muss eine entsprechende Sättigung haben und sollte dem Zweck dienen,” sagt Ali und gibt auch gleich ein Beispiel: „Die Räume eines Kindergartens sollten beispielsweise nicht in sattem Rot gestrichen sein, weil die Farbe Rot eher aufputscht.”
Die „eigenen vier Wände”
Prüfungsvorbereitung für unsere kaufmännischen Azubis ist fast überall möglich. Bei den gewerblichen Mini-Mäussen sieht die Sache schon etwas anders aus. Auf eine praktische Prüfung kann man sich schließlich nicht nur im Kopf vorbereiten. Deshalb haben wir u.a. zu diesem Zweck eine eigene Azubi-Werkstatt errichtet, die allen Mini-Mäussen Raum zum Schrauben, Schleifen, Sägen, Hämmern und eben auch Malern bietet.
„Die Werkstatt wird neben der Prüfungsvorbereitung auch für Veranstaltungen wie den Girls’ Day, Schulbesuchen und allgemein für die Arbeit mit interessierten Schülern an unserem Standort genutzt,” so unsere Ausbildungsleiterin Nadine. „Weiterhin bilden wir hier unsere gewerblichen Azubis zusätzlich zum Einsatz auf den Baustellen in den verschiedensten Bereichen aus und können so mit ihnen an Details und Feinschliff arbeiten.”
In der Zwischenzeit …
… haben unsere beiden Azubis ihre Prüfungen abgelegt. Jetzt heißt es: Daumen drücken! Wir sind aber schon jetzt mehr als stolz auf euch.
P.S. Auf unserem Instagramkanal findet ihr eine kleine Bilderstrecke zum Thema.