Auf insgesamt etwa 10.000 m² Gesamtwohnfläche entstehen in München-Freising acht Gebäude, die später etwa 350 Menschen ein neues Zuhause bieten. Mittendrin statt nur dabei: Das MAUSS Marketing, das heute Sneaker gegen Sicherheitsschuhe tauscht…
Pünktlich um 6.45 Uhr stehen wir am Bahnhof bereit. Im Gepäck: Kamera, Schutzhelm, Warnweste und Arbeitsschuhe. Heute steht ein Baustellenbesuch an, und zwar in Freising. Dort entstehen insgesamt acht Wohnhäuser mit insgesamt 118 Wohnungen, die wir vom Rohbau bis hin zum Schlüsselfertigbau komplett übernehmen.
Unser Kollege Kevin, der als Projektleiter Schlüsselfertigbau auf der Baustelle unterwegs ist, nimmt uns freundlicherweise mit. Immerhin liegt eine etwa 90-minütige Fahrt vor uns, was dank heißem Kaffee und Snacks aber absolut vertretbar ist.
Als wir auf der Baustelle ankommen, erwartet uns dort bereits unsere Kollegin Cora Gehrig. Sie ist Projektleiterin Rohbau auf der Baustelle in Freising und nimmt sich heute richtig viel Zeit für uns. Nicht nur, um uns die Baustelle zu zeigen, sondern auch, um uns in alle Zusammenhänge das Projekt betreffend einzuweihen. Seit Baubeginn Anfang 2023 ist hier so einiges passiert. Nachdem dann allerdings der Bauherr Insolvenz anmeldete, herrschte etwa ein Jahr lang völliger Stillstand auf der Baustelle. Dann übernahmen wir das Projekt und begannen im Juli 2024 erneut mit den Arbeiten. Wenn alles nach Plan läuft, stellen wir den Rohbau bis Mitte August 2025 fertig. Vom bisherigen Fortschritt machen wir uns heute ein Bild.
Den Dingen auf den Grund gehen
Wir starten in Coras Büro, das sie sich in einem Baucontainer eingerichtet hat. Natürlich nicht ohne unsere Sicherheitskleidung. Unsere erste Station: Die zweigeschossige Tiefgarage des Objekts. “Für jede Wohneinheit stehen jeweils ein bis zwei Stellplätze und ein eigenes Kellerabteil zur Verfügung”, erklärt sie. “Praktisch ist auch, dass die Wohnhäuser direkten Zugang zur Tiefgarage haben.” Die Tiefgarage sieht aus wie….nun ja…eine Tiefgarage. Noch ist alles von Pfosten gestützt, LED-Lichtschläuche mit bis zu 50 m Länge erhellen das unterirdische Bauwerk. Hier und da tritt noch ein wenig Wasser aus. Wir sehen Cora fragend an. “Alles in Ordnung, der Rohbau ist noch nicht abgeschlossen”, beruhigt sie uns. “Fugen, an denen die Feuchtigkeit nach Abschluss noch austritt, werden später noch verpresst.” Cora weiht uns in ein weiteres Geheimnis des hier unten verbauten Betons ein: “Die gesamte Stahlbeton-Bodenplatte hat mehrere Bewegungsfugen, kann sich also praktisch selbst ausgleichen, wenn der Boden unterschiedlich reagiert.”
Hoch hinaus
Nach unserem Ausflug unter die Erde möchten wir nun endlich einen Blick in die Wohnungen werfen. Cora führt uns von Haus zu Haus, wobei in jedem der vier Gebäude ein anderer Baufortschritt zu sehen ist. Innerhalb der Häuser lassen wir unserer Fantasie freien Lauf: Hier hat ein gemütliches Sofa Platz, vom Bett aus blickt man direkt ins Grüne und die große Terrasse dort ist der perfekte Ort für einen geselligen Grillabend mit Freunden. So erklimmen wir Stockwerk für Stockwerk, wagen uns sogar auf das Gerüst hinaus und trauen uns schließlich – dank ermutigender Worte unserer Baustellen-Crew – bis aufs Dach. Von hier aus genießen wir die überwältigende Aussicht. Einige Wohnungen bieten einen perfekten Ausblick auf den Freisinger Dom, bei anderen ist teilweise Sicht auf die Alpen inklusive.
Auf die Details kommt es an
Wer genauer hinsieht, entdeckt überall kleine Kniffe und Besonderheiten, die die Gebäude zu einem exklusiven Zuhause machen. Beginnend bei den Treppen: “Die Treppen und Podeste sind Fertigteile, die wir mit einem Kran ins Gebäude heben und dann nur noch in den Wänden verankern – wie große Legobausteine”, klärt Cora uns auf. Podeste unter den Stufen stützen die Konstruktion und bieten gleichzeitig eine Schalldämmung. Die Balkone sind mit sogenannten Iso-Körben an der Fassade befestigt – der Balkon ist also abgekoppelt vom Gebäude. Für uns klingt das nach einer ziemlich wackeligen Konstruktion….ist aber wohl die gängige Vorgehensweise, wie wir erfahren. Und außerdem eine clevere Möglichkeit, Wärme- und Brandschutz zu garantieren. “Wenn Kälte, Hitze oder sogar ein Feuer in die Nähe des Balkons kommen, können sie durch die Unterbrechung nicht direkt aufs nächste Geschoss übergreifen”, weiß Cora.
Ein weiteres Detail versteckt sich unter der Erde und wird später im Verborgenen seine Arbeit verrichten. “Im gesamten Areal um die Gebäude herum haben wir Rigolen verbaut, also eine Versickerungshilfe”, erzählt uns die Projektleiterin. “Dort sammelt sich das Regenwasser und wird dann kontrolliert an die Umgebung abgegeben.”
Wissen to go
Schon während unserer Tour hat uns ein Hintergrundgeräusch begleitet, das wir noch nicht zuordnen können. Wie sich herausstellt, werden derzeit die Spundwände auf der Baustelle gezogen. Wir sehen uns fragend an….Spundwände?? Haben wir noch nie gehört. Dafür ernten wir schmunzelnde Blicke unseres Kollegen Mathias Zech, der als Polier in Freising unterwegs ist. Und sind dankbar, dass er uns alles kinderleicht erklärt. “Spundwände sind etwa 20 Meter lange Stahlplatten, die vor Baubeginn senkrecht in den Boden gerammt werden. Weil sie wie Puzzleteile ineinanderpassen, bilden sie eine dichte Wand. Damit und mit einer Wasserhaltung durch tief liegende Pumpen an den Spundwänden halten wir Erde und Wasser zurück und die Baugrube trocken und sauber” erklärt uns Mathias. In Freising besonders wichtig, weil die Baustelle nur etwas zwei Meter über dem Grundwasser liegt. “Jetzt, wo der Bau so weit fortgeschritten ist, drückt genügend Gewicht auf den Boden, verdrängt dadurch das Grundwasser und verhindert, dass die ganze Baustelle nach oben hin aufgeschwemmt wird. Die Spundwände und die Pumpen sind also nicht mehr nötig.”
Mehr für euch
Ihr wollt nicht nur über Freising LESEN, sondern richtig was SEHEN? Wie gut, dass wir unseren Besuch in Videos festgehalten haben: Auf TikTok erklären wir euch, wie unsere MAUSS-Profis eine Mauer erstellen und auf Instagram könnt ihr hinter die Kulissen blicken…;) Viel Spaß!